>siehe Studie
Seit Frühling 2019 sind im Kantonsrat 22 Frauen und 43 Männer aktiv im Parlament vertreten.
Lea Campi Klauser wuchs als Tochter einer Familie in Speicher auf, in deren Wertehaltung es klar war, dass Mädchen genauso gefördert werden müssen wie Buben. Den Eltern war es wichtig, dass ihre Kinder später als Erwachsene finanziell unabhängig ihr Leben bestreiten können. So wurde Bildung im Hause grossgeschrieben und politische und soziale Themen diskutiert und vorgelebt. Früh wurde sie von Lehrern ermuntert, ihre Fähigkeiten "sich für Menschen am Rande der Armut oder mit herausfordernden Lebensläufen zu unterstützen" beruflich zu verfolgen. Ihre Eltern hätte sie gerne als Anwältin gesehen, diese Arbeit erschien ihr jedoch zu kopflastig. Nach der Kanti wurde sie zuerst Primarlehrerin und sparte auf die zweite Ausbildung zur Sozialarbeiterin. Dieses Studium absolvierte sie mit ihrem 1. Kind als erste Studentin, was die damalige Schulleitung erstaunt zu Kenntnis nehmen musste. Als eine von drei Frauen in Trogen holte sie 1987 ihren Mädchennamen zurück, was einen damaligen Gemeindeangestellten veranlasste, hinter ihrem Rücken ihren Ehemann zu kontaktieren. Sie wurde oft persönlich auf ihren Namen als auch als Mutter, welche ihre Kinder ab und zu in die Kita brachte, seitens Frauen und Männer angriffig angegangen.
Zusammen mit drei anderen Frauen gründete sie den ersten Mittagtisch in Trogen. Ebenso nahm sie am 1. Frauenstreik teil.
Hauptberuflich arbeitete sie für die Pro Juventute Schweiz in der Region Ostschweiz. Sie war gleichzeitig Berufsfrau, Ehefrau, Hausfrau, Mutter, Pflegemutter und in verschiedensten Gremien ehrenamtlich tätig. Dies war nur möglich mit Unterstützung von Ehemann, Eltern, Kinderhort, Mittagstisch, Nachbarinnen, Freundinnen und einem idealen Gleitzeitmodell bei Pro Juventute. Die Ferien der Kinder blieben jedoch immer eine zeitliche berufliche Herausforderung. 46ig jährig übernahm sie die neue Geschäftsstelle der Pro Juventute Ausserrhoden und der Stiftung Winterhilfe. Daneben engagierte sie zusammen mit ihrem Ehemann für minderjährige AsylbewerberInnen und erneut als Pflegemutter. Menschen in den verschiedensten Lebenslagen zu begleiten und zu unterstützen wurde für sie zur Berufung.
Heute blickt Lea Campi schmunzelnd und freudig darauf zurück, wie ihr Wirken über teils steinige Wege Früchte trägt. Verschiedene Menschen, die in ihrer Familie zeitweise aufwuchsen oder Teile ihres Lebens mitlebten, fanden das "Trömli". Kitas und Mittagstische sind vielerorts da, müssen jedoch immer noch für ihre Tragfähigkeit teilweise kämpfen. Vereinbarkeit und Beruf als Thema ist allgegenwärtig. Den Appenzeller und Appenzellerinnen ist es ein wichtiges Anliegen, dass es Kindern und Menschen am Rande der Armut im Kanton gut geht. Dies darf sie immer wieder in ihrer beruflichen Tätigkeit erleben. An dieser gesellschaftlichen Entwicklung im Appenzellerland mitgewirkt zu haben, Menschen und Kindern als Sozialarbeiterin zu mehr Chancengleichheit zu verhelfen und weiterhin mitzuwirken zu können, lässt sie als Appenzellerin in Trogen heimisch fühlen.
Sibylle Diem setzt sich seit 30 Jahren mit der Entwicklung des Frauenfussballs auseinander, seit über 20 Jahren auch in unserem Kanton beim Fussballclub Bühler. Mittlerweile spielt das FCB-Fanionteam in der 1. Liga und ehemalige FC Bühler-Fussballerinnen in der obersten Spielklasse in der Schweiz; eine davon, Nadine Riesen aus Teufen, hatte sogar schon Einsätze im A-Nationalteam
Sibylle Diem organisierte lange Zeit die Schulfussball-Meisterschaft, den CS-Cup, für die Mädchen im Kanton. Als kantonale Verantwortliche Schulfussball setzt sie sich auch da immer wieder speziell für die Mädchen und deren Gleichberechtigung in einem „Männersport“ ein.
Frauenfussball ermöglicht den Mädchen einen Sport zu betreiben, welcher lange nur Männern erlaubt war. Der FC Bühler bietet den Mädchen die Chance, diesen Sport unter ihresgleichen zu tun und stärkt somit ihr Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen. Dass der Verein so erfolgreich ist, alle Mädchen sich willkommen fühlen und sich entwickeln können, hat Sibylle Diem mit weiteren motivierten Menschen mitgestaltet und geprägt, sei dies als langjährige Juniorinnenobfrau oder/und auch heute (wieder) als Trainerin. Sie ist überzeugt, den Mädchen durch den Fussball mehr mit auf den Weg zu geben, als „nur“ Freude am Sport und am Teamgeist, viel mehr lernen die Mädchen auf dem Weg zur Frau wichtige Werte kennen und ihre Fähigkeiten im Leben zu entfalten und das auszuleben, was sie sind: Power-Girls und Power-Frauen.
Hauptberuflich arbeitet Sibylle Diem als Primarlehrerin in Speicher und ist Mami von einem Mädchen und zwei Buben im Primarschulalter.
Vreni Schär, Mutter von zwei erwachsenen Kindern und Oma von vier Enkelkindern, hat schon vieles erlebt und geleistet in ihrem Leben.
Sie war von 1996 bis 2005 im Vorstand der Frauenzentrale AR aktiv und betreute anschliessend noch drei Jahre das Kurssekretariat. Ihren Mann unterstützte sie im eigenen Ingenieurbüro in der Administration, leistete für den Krankenpflegeverein Stein Fahrdienst und verteilte Mahlzeiten.
Im Frauenverein Stein war sie lange Zeit Präsidentin, Aktuarin bei den Landfrauen Stein und im Verein Haushaltservice AR, ab 2005 bis anfangs 2018 Geschäftsstellenleiterin vom HH-Service